Archiv der Kategorie: Pressemitteilung

UPDATE 13.03.2020: Unsere Kundgebung muss leider abgesagt werden! Keine Kundgebung heute am 14.03.2020 auf dem Rathausplatz!

Die Vorgänge an der HSA Akademie unter Federführung von Frau Weber sind natürlich dennoch ein Skandal! Leider können wir dies nun nicht mehr öffentlich artikulieren.

Erstaunlich auch, dass heute beim runden Tisch zur HSA der Betriebsrat vom noch OB aus der Runde verbannt wurde. Wobei „Erstaunlich“ wohl nicht der richtige Begriff ist. Besser ist wohl: Skandalös!

GEW Augsburg zieht Konsequenzen wegen des Corona-Virus‘: Kundgebung am Rathausplatz am 14.03.2020 findet in abgespecktem Format statt!

In Anbetracht der Sorgen wegen des Corona-Virus‘ haben wir als Veranstalter der Demonstration für gute Bildung (14.03., 14:00 Uhr, Rathausplatz) in einem vorstrukturierten Risikomanagementprozess eine sorgfältige Abwägung der konkreten Maßnahmen getroffen.

Wir nehmen dieBedenken sehr ernst und sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst.

Nach Abwägen der Risiken sind wir zu dem Entschluss gekommen, die Veranstaltung nicht wie geplant durchzuführen. Statt einer Kundgebung mit Demonstrationszug gibt es nur Reden auf dem Rathausplatz. Bitte beachtet dennoch die unten stehenden Hinweise.

Zu Recht befasst sich die Politik momentan ausführlich mit der Eindämmung des Corona-Virus‘. Gleichzeitig stehen aber dringende politische Entscheidungen an, die die Zukunft von 600 Schüler*innen und 80 Lehrkräften direkt betreffen. Ebenso befinden sich viele Schulen in einem desolaten Zustand, welcher die Gesundheit vieler Schulfamilien gefährdet. Schimmel und Asbest in den Wänden, mangelhafter Brandschutz sowie veraltete Sanitäranlagen sind ständiger Begleiter im Schulalltag. Hinzu kommt immer größere Belastung für die Lehrkräfte, nichtzuletzt durch das Piazolo-Paket. Dagegen gilt es jetzt zu handeln – und am Sonntag wird gewählt!

Das Robert-Koch-Institut schätzt das Risiko bei Veranstaltungen unter freien Himmel geringer ein als in geschlossenen Räumen. Zudem erwarten wir weniger als 500 Teilnehmende.

Während der Veranstaltung bitten wir dennoch alle Anwesenden, den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zu Infektionsschutzmaßnahmen zu folgen:

+ Bitte verzichtet auf enge Interaktion zwischen Teilnehmenden und intensiven Kontakt

+ Achtet bitte auf die Hände-, sowie Husten- und Schnupfhygiene

Wir bitten zudem folgende Menschen, nicht an der Demonstration teilzunehmen:

+ Menschen aus bekannten Risikogebieten

+ Menschen mit akuten respiratorischen Symptomen

+ Ältere Menschen, beziehungsweise Menschen mit Grunderkrankungen

+ Mitarbeitende des Gesundheitswesens

Bei Nachfragen wendet euch bitte vertrauensvoll an:

info@gew-augsburg.de

Kundgebung gegen das Piazolo-Paket am 14.03.2020 in Augsburg, 14 Uhr Rathausplatz

Die GEW Augsburg und die Hochschulgruppe der GEW Augsburg rufen zu einer erneuten Kundgebung gegen das Piazolo-Paket für die Lehrerinnen an Grund- und Mittelschulen auf.

Gleichzeitig soll kurz vor der Kommunalwahl noch einmal auf das Versagen der Augsburger Kommunalpolitik hinsichtlich des Schulerhalts und der Schulsanierung hingewiesen werden.

Hier der Originalaufruf zur Kundgebung:

Die  GEW Hochschulgruppe in Augsburg organisiert gemeinsam mit Kreis- und Bezirksverband am 14.03.2020 eine Demonstration für gute Bildung in Augsburg und Bayern.

Unter dem Motto „Bildung ist Nummer Eins!“ gehen wir u.a. gegen das Piazolo-Paket und den schlechten Zustand der Schulen vor Ort auf die Straße. Mehr Brisanz bekam unsere Kampagne am vergangenen Wochenende als bekannt wurde, dass eine große private Schule schließen wird und 600 Schüler*innen und 80 Lehrkräfte vor einer ungewissen Zukunft stehen. (siehe Pressemitteilung des KV Augsburg)

Wir sind seit einigen Wochen in den Augsburger Schulen unterwegs, sprechen mit den Kolleg*innen und mobilisieren für die Demo. Nun kommen noch die Eltern und Schüler*innen der von der Schließung betroffenen Schule hinzu. Wer jetzt noch fehlt seid ihr! Kommt am 14.03. (14:00 Uhr, Rathausplatz) nach Augsburg und setzt mit uns ein Zeichen für gute Bildung in Bayern. Teilt unsere Aktion auch gern in den sozialen Medien und über eure Verteiler, auch Pressemitteilungen oder Soli-Fotos sind gern gesehen.

Rede auf der Kundgebung vom 14.02.2020 von unserer Kollegin Katrin Fischer

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 krankheitsbedingt kann ich nicht persönlich zu euch sprechen.

Ich denke mal, ihr steht jetzt zahlreich zusammen hier auf dem Rathausplatz. Da wäre ich auch gern dabei!

Herzlichen Dank schon mal an Max, der meinem Text die Stimme gibt.

Dass Lehrerinnen und Lehrer so zahlreich und lautstark protestieren und demonstrieren ist selten.

Im Schulalltag werden Probleme lösungsorientiert achtsam wertschätzend und professionell im Gespräch gelöst.

Darauf hat Herr Piazolo verzichtet, als er in der hohen Not des so überraschend auftretenden Lehrkräftemangels sein Maßnahmen Paket schnürte.

Einfach mehr drauf und das auch noch zum Nulltarif!

Eine Stunde mehr Arbeit für Grundschulehrkräfte als Arbeitszeitkonto gestaltet: Damit werden Lehrkräfte zu Darlehensgebern in einem reichen schuldenfreien Bundesland gemacht.

Beschränkung arbeitsmarktpolitischer Teilzeit: Damit werden gerade ältere Kolleginnen und Kollegen gezwungen weit über ihr persönlich mögliches Maß zu unterrichten. Schlimmste Folgen werden Krankheit und vermehrt Teildienstfähigkeit sein. Da mag die Anzahl der benötigten Köpfe zu Beginn des Schuljahres stimmen, spätestens nach 2 Monaten sieht das dann schon wieder anders aus.

Anhebung des Antragsruhestands auf 65 und Abschaffung der Sabbatjahre: Was der einzelne wohlüberlegt für die letzten Jahre seiner Berufstätigkeit den eigenen Möglichkeiten entsprechend geplant hat, wird über den Haufen geworfen. Wer soll diese anspruchsvolle und physisch wie psychisch so fordernde Arbeit in höherem Alter noch leisten können? Auch hier wird es massive Ausfälle geben.

Jetzt erst wird allmählich in der Öffentlichkeit wahrgenommen, was Grund- und Mittelschullehrkräfte alles leisten. Die Form der Zeugnisse rückt gerade in den Fokus. Über deren Sinnhaftigkeit und den enormen zeitlichen Aufwand muss schon längst nachgedacht werden.

Wo  bleibt die Unterstützung für Integration und Inklusion, den Umgang mit sozial ethisch und kulturell bedingter Heterogenität, digitaler Bildung, wirklich kompetenzorientiertem Unterricht?

All das leisten wir Lehrkräfte in diesem Bildungssystem quasi zum Nulltarif. Hier steht schon lange die Forderung der GEW nach der Besoldung mit A 13 für das Lehramt an Grund- und Mittelschulen! Andere sogar hochverschuldete Bundesländer schaffen das auch.

Wir wissen alle: Geld allein ist hier keine Lösung.

Herr Piazolo, Politikerinnen und Politiker in der Bayerischen Landesregierung, überdenken Sie die geplanten Maßnahmen!

Reden Sie mit den Verbänden und der Gewerkschaft!

Orientieren Sie sich an den Möglichkeiten, die Ihnen aus der Lehrerschaft angeboten werden!

Denn in einem sind wir uns einig:

Wir als engagierte Lehrkräfte und leidenschaftliche Pädagogen wollen nicht, dass die Folgen personeller Fehlplanung zu einer dramatischen Verschlechterung von Bildungsqualität führt. Letztlich Leidtragende sind da nämlich all die Kinderund Jugendlichen, die auf eine verlässliche und qualitätvolle schulische Bildung angewiesen sind.

Danke für die Aufmerksamkeit!

Herzliche wie solidarische Grüße

Katrin Fischer, Mittelschullehrkraft, GEW KV Augsburg

Kundgebung und Demo der GEW am 14.02.2020 mit großer Teilnahme!

Ca 1000 TeilnehmerInnen fanden sich am Freitag zusammen um gegen das Piazolo-Paket für Grund- Mittel und Förderschullehrer_Innen zu protestieren. 

Während der BLLV und die KEG schon um 15:30 zur Versammlung im Annahof aufgerufen hatten mit anschließender Podiumsdiskussion, begann die GEW um 16 Uhr am Moritzplatz mit ihrer Kundgebung.

Vielen TeilnehmerInnen der KEG und BLLV Veranstaltungen kamen dann noch zum Moritzplatz, wo auch ein Vertreter des BLLV eine Rede hielt. Anschließend zogen wir gemeinsam durch die Innenstadt um auf dem Rathausplatz nochmals unsere Argumente lautstark zu präsentieren!

Da es so viel Spass gemacht hat und so viele Kolleginnen und Kollegen gekommen sind, planen wir für den 14.03.2020 abermals eine Kundgebung mit Demo, damit die Menschen wissen, wen sie besser nicht wählen sollten am darauffolgenden Wahlsonntag!


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Vielen Dank für die Bilder, GEW HSG Augsburg und auch vielen Dank für eure tatkräftige Unterstützung!!

Pressemitteilung zur Demonstration und Kundgebung der GEW am 14.02.2020 in Augsburg

Pressemitteilung zur Demonstration und Kundgebung der GEW am 14.02.2020 in Augsburg

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft am kommenden Freitag zu einer Demonstration und Kundgebung auf. Wie bereits in anderen bayerischen Städten richtet sich der Protest gegen das sog. Piazolo-Paket. Mit den Maßnahmen des Kultusministeriums soll gegen den dramatischen Lehrkräftemangel an Grund- Mittel- und Förderschulen entgegengewirkt werden. Für die Lehrkräfte bedeutet das eine weitere Verschlechterung der Arbeitsplatzbedingungen. Erhöhte Stundenzahl ohne Bezahlung, Einschränkung der Teilzeitmöglichkeiten und Verlegung des Ruhestandsbeginns sind dabei zentrale Kritikpunkte.
Die Demonstration beginnt am Freitag, den 14.02.2020 um 16 Uhr am Moritzplatz in Augsburg und endet gegen 17 Uhr mit einer Kundgebung am Rathausplatz.
Der KV Augsburg der GEW erwartet Teilnehmer*innen aus ganz Schwaben.

Kundgebung gegen das Piazolo-Paket am 14.02. um 16 Uhr

In den letzten Tagen wurde in der Presse ausführlich über das sog. Maßnahmenpaket des Kultusministeriums berichtet. Das Kultusministerium kündigte an, die Antragsteilzeit für Lehrkräfte auf ein Mindeststundenmaß von 23 bzw. 24 Unterrichtsstunden anzuheben und den Antragsruhestand künftig erst ein Jahr später, also ab dem 65. Lebensjahr zu genehmigen. Zudem sind Freistellungsmodelle wie das Sabbatjahr nicht mehr möglich. Die Unterrichtspflichtzeit der Grundschulkolleg*innen wird vorübergehend um eine Stunde pro Woche erhöht.

Die Botschaft ist klar: Statt Arbeitsentlastungen anzubieten, wird noch mehr Arbeitsleistung von den Lehrkräften gefordert! Die der Gesundheit förderlichen Arbeitszeitregelungen wie Teilzeit, Antragsruhestand oder das Sabbatjahr werden weiter eingeschränkt oder komplett eingestampft. Kolleg*innen, die nicht mehr können, werden die Perspektiven auf Entlastung nahezu vollständig genommen.

Man muss es immer wieder klar und deutlich sagen: Der Personalmangel an Grund-, Mittel-, und Förderschulen ist hausgemacht und Folge einer verfehlten Planung. Geburtenraten, Ruhestandsversetzungen und Ausbildungskapazitäten sind Größen, die bekannt sind und in langfristige Planungen hätten einbezogen werden müssen. Die Konsequenzen dieser desaströsen Fehlplanungen bekommen nun vor allem die Kolleg*innen an den Schulen zu spüren.
Aus Sicht der Bildungsgewerkschaft grenzt es an Zynismus, wenn Piazolo an die bayerischen Lehrer*innen appelliert, auf freiwilliger Basis einen Beitrag zu leisten, beispielsweise durch Erhöhung der Teilzeitstunden oder durch Aufschieben des Ruhestands, um dann diese Maßnahmen ein paar Absätze weiter dienstrechtlich vorzuschreiben.

Wir brauchen eine langfristige Lösungen für die vom Kultusministerium verursachten Probleme. Das Studium und der Lehrberuf müssen wieder attraktiver gestaltet werden! Deshalb fordern wir:

+ Arbeitszeitreduzierung statt weiterer Belastung
+ A13 als Einstiegsbesoldung
+ Höhergruppierung der Fach und Förderlehrkräfte und der angestellten Lehrkräfte
+ Erneute Aussetzung der externen Evaluation
+ Eine Reform der Lehrkräfteausbildung
+ Eine vorübergehende Reduzierung der Stundentafel

Daher gehen wir gemeinsam auf die Straße um Piazolo und dem Kultusministerium zu zeigen wie eine richtige Lösung für unsere Probleme aussieht!

Freitag 14.02.2020
16:00 Uhr
Augsburg, Moritzplatz

Piazolo Paket? Annahme verweigert! – Uns reicht’s!

In den letzten Tagen wurde in der Presse ausführlich über das sog. Maßnahmenpaket des Kultusministeriums, das eine sichere Unterrichtsversorgung garantieren soll, berichtet.

Das Kultusministerium kündigte an,die Antragsteilzeit für Lehrkräfte auf ein Mindeststundenmaß von 23 bzw. 24 Unterrichtsstunden anzuheben und den Antragsruhestand künftig erst ein Jahr später, also ab dem 65. Lebensjahr zu genehmigen. Zudem sind Freistellungsmodellewie das Sabbatjahr nicht mehr möglich. Die Unterrichtspflichtzeit der Grundschulkolleg*innen wird vorübergehend um eine Stunde pro Woche erhöht.

Dagegenmüssen wir uns wehren!

Am 17. 1. ist eine Demo in Fürth, am 18. 1. eine in Würzburg, für München planen wir für den 14. 2.

Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert:

  • Arbeitsreduzierungstatt weiterer Arbeitsbelastung!
  • A13 als Einstiegsbesoldung und gleiche Aufstiegsmöglichkeiten für alle Lehrkräfte!
  • Höhergruppierung der Fach- und Förderlehrkräfte und der angestellten Lehrkräfte!
  • Erneute Aussetzung der externen Evaluation!
  • Eine Reform der Lehrkräfteausbildung, um der Realität der Bildungslandschaft gerecht zu werden!
  • Eine vorübergehende Reduzierung der Stundentafel, um für alle Schüler*innenflächendeckend qualifizierte Bildungsangebote zu sichern.

Auch wenn Kultusminister Piazolo betont, dass all diese Vorgaben nur vorübergehenden Charakter haben, ist die Botschaft klar. Statt Arbeitsentlastungen anzubieten, wird noch mehr Arbeitsleistung von den Lehrkräften gefordert! Die der Gesundheit förderlichen Arbeitszeitregelungen wie Teilzeit, Antragsruhestand oder das Sabbatjahr werden weiter eingeschränkt oder komplett eingestampft. Kolleg*innen, die nicht mehr können, werden die Perspektiven auf Entlastung nahezu vollständig genommen.

Man muss es immer wieder klar und deutlich sagen: Der Personalmangel an Grund-, Mittel-, und Förderschulen ist hausgemacht und Folge einer verfehlten Planung. Geburtenraten, Ruhestandsversetzungen und Ausbildungskapazitäten sind Größen, die bekannt sind und in langfristige Planungen hätten einbezogen werden müssen. Die Konsequenzen dieser desaströsen Fehlplanungen bekommen nun vor allem dieKolleg*innen an den Schulen zu spüren.

Aus Sicht der Bildungsgewerkschaft grenzt es an Zynismus, wenn Piazolo an die bayerischen Lehrer*innen appelliert, auf freiwilliger Basis einen Beitrag zuleisten, beispielsweise durch Erhöhung der Teilzeitstunden oder durchAufschieben des Ruhestands, um dann diese Maßnahmen ein paar Absätze weiterdienstrechtlich vorzuschreiben.

GEW weist Piazolo Paket vehement zurück!

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bayern lehnt eine Arbeitszeitverlängerung an den Grund-, Mittel-, und Förderschulen entschieden ab und fordert Lösungsvorschläge endlich anzupacken.

9.01.2020

Es ist mittlerweile jedem Menschen, der an Schulen arbeitet klar, dass Bayern ein ernsthaftes Problem damit hat, die Unterrichtsversorgung an Grund-, Mittel- und Förderschulen aufrecht zu erhalten. Dies scheint nun auch das Kultusministerium verstanden zu haben und den Lehrkräftemangel anzuerkennen.

Bereits seit 2016 wiesen die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bayern sowie weitere Verbände und die Opposition im Landtag darauf hin, dass der Mangel an Lehrkräften an besagten Schularten erhebliche Ausmaße angenommen hat. In Pressemitteilungen und Aktionen machte die GEW über Jahre hinweg deutlich, dass angesichts der gestiegenen Anforderungen an den Lehrerberuf an allen Schulen ein immer gravierenderer Fachkräftemangel zu weiteren Belastungen der Lehrkräfte sowie zu Qualitätseinbußen im Unterricht führen würde.

Die GEW schlug gebetsmühlenartig Maßnahmen vor, um Unterrichtsqualität zu sichern und die Gesundheit der Lehrkräfte zu schützen und zu erhalten:

  • A13 als Einstiegsbesoldung und gleiche Aufstiegsmöglichkeiten für alle Lehrkräfte. Höhergruppierung der Fach- und Förderlehrkräfte und der angestellten Lehrkräfte, um den Beruf für alle attraktiver zu machen.
  • Erneute Aussetzung der externen Evaluation.
  • Eine Reform der Lehrkräfteausbildung, um der Realität der Bildungslandschaft gerecht zu werden.
  • Eine vorübergehende Reduzierung der Stundentafel, um für alle Schüler*innen flächendeckend qualifizierte Bildungsangebote zu sichern. Dies ist in unseren Augen die einzige Maßnahme, die kurzfristig dem Personalmangel entgegenwirkt, ohne die Kolleg*innen zusätzlich zu belasten. Diese vorübergehende Reduzierung muss ohne jegliche Kürzung von Haushaltsmitteln im Schulbereich erfolgen.

„Die verzweifelten Versuche des Kultusministeriums, die Unterrichtsversorgung mit fachfremdem Personal, mit noch nicht fertig ausgebildeten Lehrkräften, mit Umschulungsmaßnahmen sowie mit dem Slogan ‚Vor jeder Klasse steht ein Lehrer‘ (Piazolo) sicher zu stellen, sind nun gescheitert“, stellt Johannes Schiller, Sprecher der Landesfachgruppe Sonderpädagogische Berufe und Mitglied im Hauptpersonalrat fest.

Das Kultusministerium kündigt nun an, die Antragsteilzeit für Lehrkräfte auf ein Mindeststundenmaß von 23 bzw. 24 Unterrichtsstunden anzuheben und den Antragsruhestand künftig erst ein Jahr später, also ab dem 65. Lebensjahr zu genehmigen. Zudem sind Freistellungsmodelle wie das Sabbatjahr nicht mehr möglich. Die Unterrichtspflichtzeit der Grundschulkolleg*innen wird vorübergehend um eine Stunde pro Woche erhöht. Ausnahmen gibt es für schwerbehinderte und gleichgestellte Kolleg*innen.

Dazu Ruth Brenner, die Vorsitzende der GEW-Landesfachgruppe für Grund- und Mittelschulen und Mitglied im Hauptpersonalrat: „Die Personalvertretungen wurden über diese Maßnahmen nicht informiert. Dies ist schlicht rechtswidrig. Aber nach dem Motto: „Was kümmert mich eine Personalvertretung, ich sorge mich ja auch nicht ums Personal‘ kann sich das Kultusministerium anscheinend alles erlauben.“

Auch wenn Kultusminister Piazolo betont, dass all diese Vorgaben nur vorübergehenden Charakter haben, ist die Botschaft klar. Statt Arbeitsentlastungen anzubieten, wird noch mehr Arbeitsleistung von den Lehrkräften gefordert! Die der Gesundheit förderlichen Arbeitszeitregelungen wie Teilzeit, Antragsruhestand oder das Sabbatjahr werden weiter eingeschränkt oder komplett eingestampft. Kolleg*innen, die nicht mehr können, werden die Perspektiven auf Entlastung nahezu vollständig genommen.

Man muss es immer wieder klar und deutlich sagen: Der Personalmangel an Grund-, Mittel-, und Förderschulen ist hausgemacht und Folge einer verfehlten Planung. Geburtenraten, Ruhestandsversetzungen und Ausbildungskapazitäten sind Größen, die bekannt sind und in langfristige Planungen hätten einbezogen werden müssen. Die Konsequenzen dieser desaströsen Fehlplanungen bekommen nun vor allem die Kolleg*innen an den Schulen zu spüren.
Aus Sicht der Bildungsgewerkschaft grenzt es an Zynismus, wenn Piazolo an die bayerischen Lehrer*innen appelliert, auf freiwilliger Basis einen Beitrag zu leisten, beispielsweise durch Erhöhung der Teilzeitstunden oder durch Aufschieben des Ruhestands, um dann diese Maßnahmen ein paar Absätze weiter dienstrechtlich vorzuschreiben.

So geht man mit seinen Beschäftigten nicht um, auch nicht in Zeiten der akuten Gefährdung des Schulbetriebs! Die Lehrkräfte an den Schulen sind nicht mehr in der Lage, noch weitere Belastungen zu tragen. Sie benötigen dringend Arbeitsentlastung und keine weitere Arbeitsverdichtung!

Brandschutz am Peutinger: Nicht ohne ausreichend Ausweichräume!


Der Bildungsausschuss behandelt am kommenden Dienstag, den 1.10.2019, die „Umsetzung der Brandschutzmaßnahmen“ am Peutinger-Gymnasium (BSV/19/03456). Das Bildungsreferat will unter Federführung von Herrn Köhler mit der Umsetzung der Brandschutzmaßnahmen beginnen. Dies jedoch ohne, der Schule Ersatzräume zur Verfügung zu stellen – obwohl während der Brandschutzsanierung immer wieder bis zu vier Klassenzimmer gleichzeitig gesperrt werden. Dazu kommt: Die dringend benötigten Räume des Gymnasiums in der alten Stadtbücherei fallen auch weg. So ergibt sich ein Minus von neun Räumen für die Schule.

Dies ist dem Lehrpersonal, den Verwaltungskräften und den SchülerInnen, die ohnehin schon in beengten Verhältnisse arbeiten müssen, nicht zuzumuten. Der Schuldirektor des Peutinger Gymnasiums, Herr Lippold, verweist in seinem Brief von heute genau auf diese Problematik.

Der Vorschlag von Herrn Köhler, das Peutinger-Gymnasium künftig nur noch dreizügig zu führen, verbietet sich unserer Ansicht nach. Denn das Peutinger-Gymnasium hat in der Augsburger Schullandschaft eine starke integrative Stellung für MigrantInnen und Flüchtlinge, sowie SchülerInnen aus bildungsferneren Haushalten.

Diese Idee der Dreizügigkeit stellt einen sozial-, inklusions- und bildungspolitischen Offenbarungseid der jetzigen Stadtregierung dar.

Bevor die Brandschutzsanierung am Peutinger beginnt, muss die Stadt endlich Interimsräume zur Verfügung stellen: So muss die Stadt erwägen, ob sie nicht in der geplant Ende 2019 fertiggestellten Grottenau (ehemalige Hauptpost) einige Ausweichräume für das Peutinger-Gymnasium schaffen kann oder aber in der Maximilianstraße 59, aus der nun das Leopold-Mozart-Zentrum ausziehen wird.

Oberste Maxime und Richtschnur des Handelns der Augsburger Schulverwaltung und Bildungspolitik muss es sein, dass das Peutinger-Gymnasium weiterhin seinem vielfältigen Bildungsauftrag mit ausreichender Raumausstattung nachkommen kann. Eine künftige Dreizügigkeit würde dies verhindern, genauso wie der Wegfall von bis zu neun Räumen (vier durch die Brandschutzarbeiten und fünf durch den Wegfall der alten Stadtbücherei).

Der Skandal ist, dass die Stadt schon seit 2012 weiß, dass die alte Stadtbücherei geräumt werden muss und aufgrund anstehender Brandschutzsanierungen dringend Interimsräume für innerstädtische Schulen benötigt werden. In sieben Jahren ist hier nichts geschehen. Die geplante Sanierung des Mozartturms kann die Stadt nun auf einmal nicht mehr zahlen.

Stattdessen soll nun ein wichtiger Baustein der gymnasialen Landschaft Augsburgs mutwillig seiner Funktionsfähigkeit beraubt werden – zu Lasten der LehrerInnen und SchülerInnen und somit der ganzen Schulfamilie.

Am 8. März 2019 haben die Augsburger glücklicherweise die Möglichkeit, diese unfähige und uninspirierte Bildungspolitik abzuwählen!