Archiv der Kategorie: GEW Hochschulgruppe

Kundgebung gegen das Piazolo-Paket am 14.03.2020 in Augsburg, 14 Uhr Rathausplatz

Die GEW Augsburg und die Hochschulgruppe der GEW Augsburg rufen zu einer erneuten Kundgebung gegen das Piazolo-Paket für die Lehrerinnen an Grund- und Mittelschulen auf.

Gleichzeitig soll kurz vor der Kommunalwahl noch einmal auf das Versagen der Augsburger Kommunalpolitik hinsichtlich des Schulerhalts und der Schulsanierung hingewiesen werden.

Hier der Originalaufruf zur Kundgebung:

Die  GEW Hochschulgruppe in Augsburg organisiert gemeinsam mit Kreis- und Bezirksverband am 14.03.2020 eine Demonstration für gute Bildung in Augsburg und Bayern.

Unter dem Motto „Bildung ist Nummer Eins!“ gehen wir u.a. gegen das Piazolo-Paket und den schlechten Zustand der Schulen vor Ort auf die Straße. Mehr Brisanz bekam unsere Kampagne am vergangenen Wochenende als bekannt wurde, dass eine große private Schule schließen wird und 600 Schüler*innen und 80 Lehrkräfte vor einer ungewissen Zukunft stehen. (siehe Pressemitteilung des KV Augsburg)

Wir sind seit einigen Wochen in den Augsburger Schulen unterwegs, sprechen mit den Kolleg*innen und mobilisieren für die Demo. Nun kommen noch die Eltern und Schüler*innen der von der Schließung betroffenen Schule hinzu. Wer jetzt noch fehlt seid ihr! Kommt am 14.03. (14:00 Uhr, Rathausplatz) nach Augsburg und setzt mit uns ein Zeichen für gute Bildung in Bayern. Teilt unsere Aktion auch gern in den sozialen Medien und über eure Verteiler, auch Pressemitteilungen oder Soli-Fotos sind gern gesehen.

Grenzen öffnen! – Menschenrechte wahren!

Kundgebung am Montag, 09.03., 18.00, Moritzplatz

Der Augsburger Flüchtlingsrat ruft auf zu einer Demo gegen die Situation an der griechisch-türkischen Grenze und der Entwicklung an den Außengrenzen Europas und die zunehmende Militarisierung der Grenzen. 

Die GEW Augsburg unterstützt diesen Aufruf, den ihr im folgenden lesen könnt!

Grenzen öffnen! – Menschenrechte wahren!

Kundgebung am Montag, 09.03., 18.00, Moritzplatz

Die Entwicklungen an Europas Grenzen – an der Land- und Seegrenze zwischen der Türkei und Griechenland sowie an der Landgrenze zu Bulgarien – nehmen noch nicht dagewesene Formen an. FRONTEX und die griechische Polizei setzen Wasserwerfer und Tränengas gegen Schutzsuchende, darunter auch Kinder, ein. Ein Kind ist beim Versuch, mit einem Boot nach Lesbos überzusetzen, ertrunken. Ein Mann soll von griechischen Polizisten erschossen worden sein.  Derweil machen Rechtsextremisten Jagd auf Geflüchtete, Aktivist*innen, Mitarbeiter*innen der NGOs vor Ort und Journalist*innen. Die Gewalt nimmt immer brutalere Ausmaße an und zwingt mittlerweile NGOs und Aktivist*innen die Region zu verlassen.

Der Despot Erdogan instrumentalisiert dabei Geflüchtete, die er bislang im Rahmen des Türkei- EU-Deals an der Flucht nach Europa gehindert hat, nun für seine geo-politischen Interessen in Syrien und versucht dadurch die NATO und die EU in die Pflicht zu nehmen. Nachdem 30 Soldaten der türkischen Armee, die sich völkerrechtwidrig in Syrien befinden, bei Luftangriffen der Allianz Russland-Syrien ums Leben kamen, scheiterte der Versuch Erdogans, den eskalierenden Krieg in Syrien durch einem NATO-Bündnisfall Herr zu werden. Daraufhin hat Ankara den ca. 3,8 Mio. Geflüchteten in der Türkei öffentlichkeitswirksam bekannt gegeben, dass sie diese nicht mehr an der Weitereise in die EU hindern werden. Teilweise sollen Geflüchtete sogar von der türkischen Polizei an die Grenze gebracht worden sein

Die politischen Akteure der EU beschränken sich im Angesicht dieser humanitären Katastrophe bis dato nur auf die Stärkung der Festung Europa durch FRONTEX und auf die Erneuerung des abscheulichen Deals mit der Türkei.  Gleichzeitig weist die EU – Friedensnobelpreisträgerin von 2012 – alle Schuld und Verantwortlichkeit von sich und stilisiert sich zum Opfer eines Ränkespiels Erdogans. Manfred Weber, der Fraktionsvorsitzende der EVP im Europäischen Parlament, macht Erdogan dafür verantwortlich, „dass wir jetzt diese Bilder haben“. Das offensichtliche Leid von Schutzsuchenden, ist ihm augenscheinlich weniger wert, als die grausamen Bilder, die dadurch produziert werden. Der griechische Staat setzt derweil das Menschenrecht auf Asyl aus und greift damit das Menschenrecht als Ganzes an. Sowohl der Aufschrei dagegen, als auch ein angemessenes Angebot zur Unterstützung Griechenlands bleibt hingegen aus.

Wir wollen uns durch eine Mahnwache gegen die staatliche und rechtsradikale Gewalt stellen und unsere Solidarität mit den Menschen an den Europäischen Außengrenzen zum Ausdruck bringen.

Wir fordern die Öffnung der Europäischen Grenzen für die Flüchtlinge sowie eine Gewährleistung von menschlichen Existenz- und Zukunftsperspektiven. Wir fordern die Demilitarisierung der europäischen Außengrenzen. Das Verständnis einer Festung Europa muss negiert werden.

Wir fordern sichere Fluchtwege für alle!

Wir fordern die Unantastbarkeit des Rechts auf Asyl!

Wir fordern die Evakuierung der Massenlager in Griechenland!

Kein Mensch ist illegal!!! Refugees Welcome!!!

Den Aufruf unterstützen:

Augsburger Flüchtlingsrat

Freundschaftskreis Augsburger Flüchtlingsrat e.V.

Internationales Kulturzentrum Augsburg e.V.

Grandhotel Cosmopolis

Alevitische Gemeinde Augsburg e.V.

Alevitisches Kulturzentrum und Cem Haus Augsburg e.V.

AG mutual

SOLWODI Ausgburg

Die Seiferei. selbstverwaltet & solidarisch

AK Wohnen

Tür an Tür e.V.

Ganze Bäckerei
Antifaschistische Jugend Augsburg
Rote-Hilfe Augsburg

Bürgerstiftung Augsburg ‚Beherzte Menschen‘

Junges Theater Augsburg

Neue Szene Augsburg

Augsburg Postkolonial – Decolonize Yourself

Sensemble Theater Augsburg

bert brecht kreisaugsburg e.V.

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, KV Augsburg

Wir sind hier, wir sind laut, weil ihrunsere Gesundheit klaut!

Rede von unserer Bezirksvorsitzenden Michaela Baumüller am 14.02.2020 in Augsburg auf der Kundgebung gegen das Piazolo Paket

Rund 1.000 Vertreter*innen der GEW Schwaben demonstrierten am Freitag, den 14. Februar 2020 mit Unterstützung des BLLVs und der Katholischen Erziehergemeinschaft in Bayern (KEG) stark und laut in Augsburg. Auch Kolleg*innen aus dem angrenzenden Landsberg waren mit dabei. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unsere Gesundheit klaut“, hallte es durch Augsburgs Innenstadt.

Die Belastung aufgrund des anhaltenden Lehrkräftemangels gefährdet die Gesundheit schon lange. 30 Jahre Misswirtschaft der CSU-geführten Regierung zeigen jetzt ihre desaströsen Folgen. Seit Jahren beklagt die GEW, dass das Kultusministerium lediglich „den Mangel verwaltet“. Anstatt die Einstellungen sanft über Jahrzehnte zu steuern, schlug die Regierung vor drei Jahren umgeschulten Gymnasiallehrkräften noch die Anstellung aus, schickte sie Grundschullehrer*innen in die Mittelschulen, verschreckte sie Studierende durch einen Einstellungs-NC. Was für eine Fehlplanung! „Für Banken kommt die Kohle fix, für Schulen bleibt da eher nix!“, machten sich die Demonstrierenden deshalb Luft.

„Wir Lehrerinnen und Lehrer unterrichten eure Kinder und Enkelkinder. Über eine Stunde Mehrarbeit, mit der die Öffentlichkeit verschaukelt wird, lache ich nur!“, sagte ich in meiner Rede als Bezirksvorsitzendeder GEW und Lehrerin an einer Brennpunktmittelschule in Kempten. „Unsere Elternsprechstunde wird seit Jahren für verpflichtende Vertretungen hergenommen und als Zusatzunterrichtsstunde verwendet. Fünfte und sechste Stunden müssen aufgrund des Mangels sinnfrei vertreten werden. Inklusion, die ohne zusätzliche pädagogische Fachkräfte und ohne Zusatzausbildung bewerkstelligt werden muss, muss natürlich – außer in ein paar auserwählten Inklusionsklassen – so nebenbei gestemmt werden. … Ach ja, dein Schulleiter und der Schulrat wollen auch noch mit dir sprechen, vielleicht sogar das Mitarbeiter- oder Beurteilungsgespräch, führen? … Lasst mich einfach meine Arbeit machen. Ich möchte gerne unterrichten!

Doch das ist noch lange nicht alles, was uns in den letzten Jahren oktroyiert wurde und jetzt noch zusätzlich aufgezwungen wird. Das Zeitalter der Digitalisierung ist angebrochen. Jede Lehrkraft in der Mittelschule muss jetzt das Fach Informatik unterrichten. Einfach so, als wären wir alle IT-Informatiker, sollen wir plötzlich in der Lage sein, dieses Fach fundiert aufzubereiten. Das alles mit einem kleinen mBot-Roboter[i], der für 22 Schüler und Schülerinnen herhalten muss und für dessen Steuerung weder WLan noch Tablets oder Computer zur Verfügung stehen. …

Wen trifft nun eigentlich das sogenannte Piazolo-Paket? Es trifft auch die 50 bis 56-Jährigen Grundschullehrkräfte und die 57-jährigen Lehrerinnen und Lehrer, die in Altersteilzeit gehen möchten. Es trifft uns, die wir nicht frühzeitig verbeamtet wurden, obwohl wir zu den Besten in Bayern gehörten, weil wir ein Kind zu versorgen hatten und Teilzeit arbeiteten.… Wir haben doppelte Klassenführungen, wir 50-Plus-Menschen prüfen verpflichtend zwei zehnte Klassen. Gleichzeitig wird uns dann in der subjektiv-objektiven Beurteilung erklärt, dass wir kein A 13 bekommen, da wir das Unterrichts- und Prüfungspensum so nicht aushalten können.

Also gehen wir in Altersteilzeit. Doch Piazolo lässt uns jetzt nicht mehr in Altersteilzeit und verweigert es uns, der Gesunderhaltungspflicht nachzukommen. Auch ein Sabbatjahr ist ab jetzt Vergangenheit. Wie soll das denn gehen? Mit 67 und Krückstock in die Schule und dann ab in die Kiste?

Die bayerische Regierung versucht dieLehrkräfte mit der Beförderungslüge zu besänftigen: 3.000 neue Stellen für A 13 sollen geschaffen werden. Das wird uns schon seit Jahren versprochen. Wer wird denn befördert? In einem hierarchischen System, in dem Beurteilungen, die subjektiv ausgesprochen werden, einen objektiven Charakter vorgeben, wird der Begünstigtenwirtschaft Tür und Tor geöffnet. Wie viele Kolleginnen und Kollegenbleiben trotz hervorragenden kontinuierlichen Leistungen auf der Strecke? …

Daher fordert die GEW:

A 13/E 13 für alle Lehrkräfte in der Grund-und Mittelschule als Einstiegsgehalt. Das Angleichen der Gehälter für Fach- und Förderlehrkräfte. Wir fordern auch, dass alle angestellten Lehrkräfte endlich Planungssicherheit bekommen und nicht wegen einem Hundertstel seit Jahren hin- und hergeschoben werden! Weiter rufen wir zu Solidarität gegenüber allen sozialen Berufen auf, denn die Arbeitsüberlastung finden Sie in allen sozialen Berufen. Wir wollen akzeptable Arbeitsbedingungen, damit wir hochwertig unterrichtenkönnen und Kinder nicht nur aufbewahren.“

 Auszug der Rede von Michaela Baumüller bei der Kundgebung am 14.2. in Augsburg


[i] Einer der ersten Lernroboter

Rede auf der Kundgebung vom 14.02.2020 von unserer Kollegin Katrin Fischer

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

 krankheitsbedingt kann ich nicht persönlich zu euch sprechen.

Ich denke mal, ihr steht jetzt zahlreich zusammen hier auf dem Rathausplatz. Da wäre ich auch gern dabei!

Herzlichen Dank schon mal an Max, der meinem Text die Stimme gibt.

Dass Lehrerinnen und Lehrer so zahlreich und lautstark protestieren und demonstrieren ist selten.

Im Schulalltag werden Probleme lösungsorientiert achtsam wertschätzend und professionell im Gespräch gelöst.

Darauf hat Herr Piazolo verzichtet, als er in der hohen Not des so überraschend auftretenden Lehrkräftemangels sein Maßnahmen Paket schnürte.

Einfach mehr drauf und das auch noch zum Nulltarif!

Eine Stunde mehr Arbeit für Grundschulehrkräfte als Arbeitszeitkonto gestaltet: Damit werden Lehrkräfte zu Darlehensgebern in einem reichen schuldenfreien Bundesland gemacht.

Beschränkung arbeitsmarktpolitischer Teilzeit: Damit werden gerade ältere Kolleginnen und Kollegen gezwungen weit über ihr persönlich mögliches Maß zu unterrichten. Schlimmste Folgen werden Krankheit und vermehrt Teildienstfähigkeit sein. Da mag die Anzahl der benötigten Köpfe zu Beginn des Schuljahres stimmen, spätestens nach 2 Monaten sieht das dann schon wieder anders aus.

Anhebung des Antragsruhestands auf 65 und Abschaffung der Sabbatjahre: Was der einzelne wohlüberlegt für die letzten Jahre seiner Berufstätigkeit den eigenen Möglichkeiten entsprechend geplant hat, wird über den Haufen geworfen. Wer soll diese anspruchsvolle und physisch wie psychisch so fordernde Arbeit in höherem Alter noch leisten können? Auch hier wird es massive Ausfälle geben.

Jetzt erst wird allmählich in der Öffentlichkeit wahrgenommen, was Grund- und Mittelschullehrkräfte alles leisten. Die Form der Zeugnisse rückt gerade in den Fokus. Über deren Sinnhaftigkeit und den enormen zeitlichen Aufwand muss schon längst nachgedacht werden.

Wo  bleibt die Unterstützung für Integration und Inklusion, den Umgang mit sozial ethisch und kulturell bedingter Heterogenität, digitaler Bildung, wirklich kompetenzorientiertem Unterricht?

All das leisten wir Lehrkräfte in diesem Bildungssystem quasi zum Nulltarif. Hier steht schon lange die Forderung der GEW nach der Besoldung mit A 13 für das Lehramt an Grund- und Mittelschulen! Andere sogar hochverschuldete Bundesländer schaffen das auch.

Wir wissen alle: Geld allein ist hier keine Lösung.

Herr Piazolo, Politikerinnen und Politiker in der Bayerischen Landesregierung, überdenken Sie die geplanten Maßnahmen!

Reden Sie mit den Verbänden und der Gewerkschaft!

Orientieren Sie sich an den Möglichkeiten, die Ihnen aus der Lehrerschaft angeboten werden!

Denn in einem sind wir uns einig:

Wir als engagierte Lehrkräfte und leidenschaftliche Pädagogen wollen nicht, dass die Folgen personeller Fehlplanung zu einer dramatischen Verschlechterung von Bildungsqualität führt. Letztlich Leidtragende sind da nämlich all die Kinderund Jugendlichen, die auf eine verlässliche und qualitätvolle schulische Bildung angewiesen sind.

Danke für die Aufmerksamkeit!

Herzliche wie solidarische Grüße

Katrin Fischer, Mittelschullehrkraft, GEW KV Augsburg

Kundgebung und Demo der GEW am 14.02.2020 mit großer Teilnahme!

Ca 1000 TeilnehmerInnen fanden sich am Freitag zusammen um gegen das Piazolo-Paket für Grund- Mittel und Förderschullehrer_Innen zu protestieren. 

Während der BLLV und die KEG schon um 15:30 zur Versammlung im Annahof aufgerufen hatten mit anschließender Podiumsdiskussion, begann die GEW um 16 Uhr am Moritzplatz mit ihrer Kundgebung.

Vielen TeilnehmerInnen der KEG und BLLV Veranstaltungen kamen dann noch zum Moritzplatz, wo auch ein Vertreter des BLLV eine Rede hielt. Anschließend zogen wir gemeinsam durch die Innenstadt um auf dem Rathausplatz nochmals unsere Argumente lautstark zu präsentieren!

Da es so viel Spass gemacht hat und so viele Kolleginnen und Kollegen gekommen sind, planen wir für den 14.03.2020 abermals eine Kundgebung mit Demo, damit die Menschen wissen, wen sie besser nicht wählen sollten am darauffolgenden Wahlsonntag!


Bild könnte enthalten: eine oder mehrere Personen, Menschenmasse und im Freien
Bild könnte enthalten: 5 Personen, im Freien
Bild könnte enthalten: 3 Personen

Vielen Dank für die Bilder, GEW HSG Augsburg und auch vielen Dank für eure tatkräftige Unterstützung!!

Pressemitteilung zur Demonstration und Kundgebung der GEW am 14.02.2020 in Augsburg

Pressemitteilung zur Demonstration und Kundgebung der GEW am 14.02.2020 in Augsburg

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft am kommenden Freitag zu einer Demonstration und Kundgebung auf. Wie bereits in anderen bayerischen Städten richtet sich der Protest gegen das sog. Piazolo-Paket. Mit den Maßnahmen des Kultusministeriums soll gegen den dramatischen Lehrkräftemangel an Grund- Mittel- und Förderschulen entgegengewirkt werden. Für die Lehrkräfte bedeutet das eine weitere Verschlechterung der Arbeitsplatzbedingungen. Erhöhte Stundenzahl ohne Bezahlung, Einschränkung der Teilzeitmöglichkeiten und Verlegung des Ruhestandsbeginns sind dabei zentrale Kritikpunkte.
Die Demonstration beginnt am Freitag, den 14.02.2020 um 16 Uhr am Moritzplatz in Augsburg und endet gegen 17 Uhr mit einer Kundgebung am Rathausplatz.
Der KV Augsburg der GEW erwartet Teilnehmer*innen aus ganz Schwaben.

Kundgebung gegen das Piazolo-Paket am 14.02. um 16 Uhr

In den letzten Tagen wurde in der Presse ausführlich über das sog. Maßnahmenpaket des Kultusministeriums berichtet. Das Kultusministerium kündigte an, die Antragsteilzeit für Lehrkräfte auf ein Mindeststundenmaß von 23 bzw. 24 Unterrichtsstunden anzuheben und den Antragsruhestand künftig erst ein Jahr später, also ab dem 65. Lebensjahr zu genehmigen. Zudem sind Freistellungsmodelle wie das Sabbatjahr nicht mehr möglich. Die Unterrichtspflichtzeit der Grundschulkolleg*innen wird vorübergehend um eine Stunde pro Woche erhöht.

Die Botschaft ist klar: Statt Arbeitsentlastungen anzubieten, wird noch mehr Arbeitsleistung von den Lehrkräften gefordert! Die der Gesundheit förderlichen Arbeitszeitregelungen wie Teilzeit, Antragsruhestand oder das Sabbatjahr werden weiter eingeschränkt oder komplett eingestampft. Kolleg*innen, die nicht mehr können, werden die Perspektiven auf Entlastung nahezu vollständig genommen.

Man muss es immer wieder klar und deutlich sagen: Der Personalmangel an Grund-, Mittel-, und Förderschulen ist hausgemacht und Folge einer verfehlten Planung. Geburtenraten, Ruhestandsversetzungen und Ausbildungskapazitäten sind Größen, die bekannt sind und in langfristige Planungen hätten einbezogen werden müssen. Die Konsequenzen dieser desaströsen Fehlplanungen bekommen nun vor allem die Kolleg*innen an den Schulen zu spüren.
Aus Sicht der Bildungsgewerkschaft grenzt es an Zynismus, wenn Piazolo an die bayerischen Lehrer*innen appelliert, auf freiwilliger Basis einen Beitrag zu leisten, beispielsweise durch Erhöhung der Teilzeitstunden oder durch Aufschieben des Ruhestands, um dann diese Maßnahmen ein paar Absätze weiter dienstrechtlich vorzuschreiben.

Wir brauchen eine langfristige Lösungen für die vom Kultusministerium verursachten Probleme. Das Studium und der Lehrberuf müssen wieder attraktiver gestaltet werden! Deshalb fordern wir:

+ Arbeitszeitreduzierung statt weiterer Belastung
+ A13 als Einstiegsbesoldung
+ Höhergruppierung der Fach und Förderlehrkräfte und der angestellten Lehrkräfte
+ Erneute Aussetzung der externen Evaluation
+ Eine Reform der Lehrkräfteausbildung
+ Eine vorübergehende Reduzierung der Stundentafel

Daher gehen wir gemeinsam auf die Straße um Piazolo und dem Kultusministerium zu zeigen wie eine richtige Lösung für unsere Probleme aussieht!

Freitag 14.02.2020
16:00 Uhr
Augsburg, Moritzplatz

Auch die OECD erkennt: Tarifbindung muss gestärkt werden


Tarifbindung und betriebliche Mitbestimmung helfen der Wirtschaft und verbessern die Arbeitsbedingungen vieler Beschäftigter, zeigt eine aktuelle OECD-Studie. Damit ist klar: mehr Tarifbindung ist gut für die Beschäftigten und ermöglicht ihnen soziale Sicherheit und Teilhabe.

Hier geht es zur Studie Negotiating Our Way Up: Collective Bargaining in a Changing World of Work

Und hier der Bericht in der DGB Zeitschrift klartext: Tarifbindung muss gestärkt weren