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Die Forderungen der Schülerinnen und Schüler an die Politik

Fridays For Future fordert die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels. Explizit fordern wir für Deutschland:

  • Nettonull 2035 erreichen
  • Kohleausstieg bis 2030
  • 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035

Entscheidend für die Einhaltung den 1,5°C-Ziels ist, die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich stark zu reduzieren. Deshalb fordern wir bis Ende 2019:

  • Das Ende der Subventionen für fossile Energieträger
  • 1/4 der Kohlekraft abschalten
  • Eine Steuer auf alle Treibhausgasemissionen. Der Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen muss schnell so hoch werden wie die Kosten, die dadurch uns und zukünftigen Generationen entstehen. Laut UBA sind das 180€ pro Tonne CO2

Hier die ganzen Forderungen inklusive der Begründung lesen:

https://fridaysforfuture.de/forderungen/

DIE GEW Augsburg schließt sich diesen Forderungen an und dankt den Schülerinnen und Schülern für Ihren Einsatz und erklärt sich solidarisch!

Stellungnahme von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu den Protesten für mehr Klimaschutz – #Scientists4Future


Die Anliegen der demonstrierenden 
 jungen Menschen sind berechtigt


Zurzeit demonstrieren regelmäßig viele junge Menschen für Klimaschutz und den Er­halt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Als Wissenschaftlerinnen und Wissen­schaftler erklären wir auf Grundlage gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse: Diese Anliegen sind berechtigt und gut begründet. Die derzeitigen Maßnahmen zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- und Bodenschutz reichen bei weitem nicht aus.

Das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 verpflichtet die Staaten völker­rechtlich verbindlich, die globale Erwärmung deutlich unter 2 °C zu halten. Darüber hinaus haben alle Länder Anstrengungen versprochen, die Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen.

Es kommt nun darauf an, die Netto-Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen schnell abzusenken und welt­weit spätestens zwischen 2040 und 2050 auf null zu reduzieren. Eine schnellere Absenkung erhöht hierbei die Wahrscheinlichkeit, 1,5 °C zu erreichen. Die Verbrennung von Kohle sollte bereits 2030 fast vollständig beendet sein, die Verbrennung von Erdöl und Erdgas gleichzeitig reduziert werden, bis alle fossilen Energieträger durch klima­neutrale Energiequellen ersetzt worden sind. Unter Berücksichtigung von globaler Kli­magerechtigkeit müsste in Europa dieser Wandel sogar noch deutlich schneller ablau­fen.

Auch wenn weiterhin Beteiligungs- und Diskussionsbedarf besteht: Jetzt muss gehan­delt werden. Beides schließt einander nicht aus. Es gibt bereits viele gesellschaftliche und technologische Innovationen, die Lebensqualität erhalten und menschliches Wohl­ergehen verbessern können, ohne unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu zerstören.

In allen deutschsprachigen Ländern werden beim Umbau der Bereiche Ener­gie, Ernährung, Landwirtschaft, Ressourcennutzung und Mobilität die notwen­dige Größenordnung und Geschwindigkeit nicht erreicht. Deutschland wird die selbstgesteckten Klimaschutzziele für 2020 verfehlen und auch die Er­reichung der Ziele der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie für 2030 ist hochgra­dig gefährdet. Zudem mangelt es weiterhin an einem wirksamen Klimaschutzgesetz. Öster­reich hat sich in seiner Klima- und Energiestrategie Ziele gesetzt, die dem Pariser Vertrag in keiner Weise gerecht werden und selbst dafür sind weder die erforderlichen Maßnahmen noch die finanziellen Mittel vorgesehen. Zugleich sind Bodenverbrauch und -versiegelung pro Person und Jahr in Österreich die höchsten in Europa. Die Schweiz hat ihre Treibhausgas-Emissionen seit 1990 nur geringfügig verringert; gleichzeitig stiegen die im Ausland verursachten Emissionen erheblich an. In der ersten parlamentarischen Debatte zur Totalrevision des CO2-Ge­setzes wurden die inländischen Reduktionsziele gestrichen und die Reduzierung der Schweizer Emissionen sollte durch Kompensation im Ausland erfolgen. Schließlich ist das Gesetz vorläufig gescheitert.

Die jungen Menschen fordern zu Recht, dass sich unsere Gesellschaft ohne weiteres Zögern auf Nachhaltigkeit ausrichtet. Ohne tiefgreifenden und konsequenten Wandel ist ihre Zukunft in Gefahr. Dieser Wandel bedeutet unter anderem: Wir führen mit neuem Mut und mit der notwendigen Geschwindigkeit erneuerbare Energiequellen ein. Wir setzen Energiesparmaßnahmen konsequent um. Und wir verändern unsere Ernäh­rungs-, Mobilitäts- und Konsummuster grundlegend.

Vor allem die Politik steht in der Verantwortung, zeitnah die notwendigen Rahmen­bedingungen zu schaffen. Insbesondere muss klimafreundliches und nachhaltiges Handeln einfach und kostengünstig werden, klimaschädigendes Handeln hingegen un­attraktiv und teuer (z. B. durch wirksame CO2-Preise, Einstellung von Sub­ven­tionen für klimaschädliche Handlungen und Produkte, Effizienzvorschriften und soziale Inno­vationen). Eine sozial ausgewogene Verteilung von Kosten und Nutzen des Wandels ist dabei unerlässlich.

Die enorme Mobilisierung der neuen Bewegungen („Fridays for Future“ in Deutschland und Österreich, „Klimastreik“ in der Schweiz) zeigt, dass die jungen Menschen die Situation verstanden haben. Ihre Forderung nach schnellem und konse­quentem Handeln können wir als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nur nach­drücklich unterstreichen. 

Als Menschen, die mit wissenschaftlichem Arbeiten vertraut sind und denen die derzei­tigen Entwicklungen große Sorgen bereiten, sehen wir es als unsere gesellschaftliche Verantwortung an, auf die Folgen unzureichenden Handelns hinzuweisen.

Nur wenn wir rasch und konsequent handeln, können wir die Erderwärmung begrenzen, das Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten aufhalten, die natürlichen Lebensgrundlagen bewahren und eine lebenswerte Zukunft für derzeit lebende und kommende Generationen gewinnen. Genau das möchten die jungen Menschen von „Fridays for Future/Klimastreik“ erreichen. Ihnen gebührt unsere Achtung und unsere volle Unterstützung. 

Wer unterzeichnen möchte, der folge bitte diesen LINK zum Originalaufruf:
https://www.scientists4future.org/stellungnahme/

bzw. diesen hier um direkt hinzukommen:

https://twitter.us20.list-manage.com/subscribe?u=2de01bae722e6edd723033568&id=ab45064860

Treffen und Gruppen der GEW Augsburg

Sitzungen des Kreisvorstands

Unsere KV-Sitzungen finden in der Regel einmal monatlich statt. Du möchtest ein Anliegen einbringen oder interessierst dich für die Arbeit vor Ort? Schreib uns eine E-Mail und wir setzen uns mit dir in Verbindung!

Sitzungen der Hochschulgruppe

Unsere Hochschulgruppe trifft sich jeden Mittwoch um 18 Uhr in unserem Büro. Die Sitzungen sind offen für interessierte Hochschulangehörige.

Achtung: Nach einer kurzen Sommerpause findet unsere nächste reguläre Sitzung am 16.08.23 statt.


Kontakt

Adresse
Schaezlerstraße 13 1/2
86150 Augsburg

Kreisverband
E-Mail: vertretung(at)gew-augsburg(dot)de

Hochschulgruppe:
E-Mail: gew-hsg-augsburg(at)web(dot)de
Instagramm: gewstudisaux

PM Digitalisierung an Schulen

Augsburg, 6.02.2019. Wenn man die öffentliche Diskussion um die Digitalisierung in Schulen verfolgt, bekommt man den Eindruck, die Schüler würden in Bayerns Schulen vernachlässigt, nur weil keine bzw. wenige Tabletts und Internetverbindungen zur Verfügung stehen.

Indes, bislang ist noch nirgends der Nachweis erbracht worden, dass digitales Lernen tatsächlich einen substantiellen – oder wenigsten einen winzig kleinen – Vorteil beim Lernen mit sich bringt. Eher das Gegenteil ist der Fall. Schulversuche in den Niederlanden mit sogenannten IPad Klassen wurden aufgrund mangelnden Lernerfolges wieder eingestellt. Die analog lernenden Schülerinnen in Vergleichsklassen waren den digital lernenden in allen verglichenen Kompetenzbereichen deutlich voraus. Die Kinder der Internetgurus im Silicon Valley gehen in analoge Waldorfschulen – die wissen schon warum, schließlich produzieren sie den Müll mit seinen süchtig machenden Strukturen und Funktionsweisen.

Warum sollten wir unseren Kindern diesen Mist antun, wenn es nicht einmal die Erfinder und Profiteure dieser Dinge tun?

Betrachtet man die Ergebnisse von Neurobiologen, die Lernforschung betreiben, so sind die Ergebnisse eindeutig: Frühestens ab dem Alter von 14 Jahren ist die Auseinandersetzung mit Bildschirmmedien überhaupt sinnvoll. Für jüngere Kinder und Heranwachsende ist das Gegenteil der Fall. Aber auch ab dem Alter von 14 gilt die Faustregel: Digitale Medien nur dort einsetzen, wo es wirklich sinnvoll ist, wo sie also einen echten Vorteil gegenüber analogen Lehrmitteln haben, etwa bei der Recherche nach aktuellen Themen.

Darüber hinaus ist die existierende Lernsoftware nicht ausgereift. Meist lernen die Schülerinnen, die Software zu überlisten, nicht aber die gestellten Aufgaben zu lösen. Das kann man zwar auch als „Lernfortschritt“ bezeichnen, dieser steht jedoch noch nicht im Lehrplan.

Zu guter Letzt bleibt noch festzustellen: Das Gerede von „digitaler Kompetenz“ ist Gewäsch. Wer einmal ein Kind mit einem digitalen Medium gesehen hat, weiß, wie schnell es herausfindet wie es funktioniert und wie es findet, was es finden will.

Was die Kinder und Jugendlichen brauchen, sind soziale Kompetenz und politische Bildung. Nur so können sie der Gefahr entgehen, die schöne neue Digitalwelt nicht als Mobbingwerkzeug zu missbrauchen und nur so können sie zu einem echten Koordinatensystem gelangen, der sie durch all die Informationen des digitalen Kosmos‘ hindurchführt, eine Art Ariadnefaden aus politischen Grundwerten und Achtung vor der/dem Andersdenkenden.

Beides erlernt man am besten Offline  – in der Schule, im Verein und natürlich auch zu Hause!

Fridays for Future

Update 28.01.2019: Wie der Beschluss zum Kohleausstieg jetzt zeigt, ist der Protest der Schülerinnen und Schüler sehr aktuell. Dieser Beschluss verdeutlicht, dass das Ziel der Politik nicht ist, den Klimawandel zu bremsen und den Temperaturanstieg so niedrig wie möglich zu halten, sondern das Ziel ist es, die Industrie vor finanziellen Schäden zu bewahren!

Augsburg, 25.01.2019. Die GEW Augsburg begrüßt die Proteste der Schülerinnen und Schüler sowie der Studentinnen und Studenten gegen die unzureichende Klimapolitik. 

Diese Proteste bieten die Chance, das wichtige Thema Klimaschutz wieder einmal auf die politische Agenda und in das gesellschaftliche Bewußtsein der Menschen zu rücken.

Leider lässt sich der Klimawandel nicht alleine durch einen Bewußtseinswandel Einzelner bremsen oder aufhalten. Vielmehr muss die Politik die Zügel in die Hand nehmen und Konzerne durch strenge Vorgaben reglementieren. Da sie dazu offensichtlich nicht willens ist, braucht es den starken Druck der Bevölkerung, der sie dazu zwingt. Die Schülerproteste können einen wichtigen Teil dazu beitragen, den Verantwortlichen zu zeigen: Wir sind das Volk und wir fordern einen wirksamen Klimaschutz und nicht den Schutz von Konzerninteressen.

Seit bald 40 Jahren feiert der ungezügelte Kapitalismus auf politischer Ebene in Gestalt des Neoliberalismus wilde Auswüchse. Seine kurzsichtige Wachstums- und Konsumideologie hat sich weltweit durchgesetzt, mit verheerenden Folgen für das Klima und die Natur. 

Insofern gilt:

Wer vom Klimawandel sprechen will, darf vom Kapitalismus nicht schweigen!

Soll der Klimawandel gebremst oder gestoppt werden, ist von der gegenwärtigen neoliberalen Elite wenig zu erwarten. Das kann man an der Entwicklung des Kampfes gegen den Klimawandel seit Rio 1992 sehen. Freiwillige Selbstverpflichtungen führen zu nichts. Sie werden geflissentlich umgangen, weil sie Geld kosten oder auf Kosten des Wachstums gehen.

In diesem Sinne wünschen wir den Schülerinnen und Schülern in Augsburg und anderswo viel Erfolg mit ihrer Agenda!

Pressemitteilung Situation an der FOS/BOS – Wie geht es weiter mit dem Lehrerzimmer?

Augsburg, 29.11.2018. Seit einem Brand im Lehrerzimmer der FOS/BOS vor etwa 17 Monaten muss das dortige Lehrerkollegium mit einem „Interimslehrerzimmer“ vorlieb nehmen. In diesen Raum regnet es hinein, es ist nicht zu lüften und hat auch keinen Zugang zum Sozialraum der Lehrerinnen und Lehrer. Kurz: Es ist eine Zumutung! Der Stadt und den verantwortlichen Stellen ist diese Situation bekannt. Nur: Es geschieht nichts. Die Baustelle im ehemaligen Verwaltungstrakt, in dem es gebrannt hatte, ist zwar „eingerichtet“, jedoch verwaist, d.h. es sind keine Handwerker da, die die Schäden reparieren würden.

Auf eine Einladung für eine Teilnahme an der Personalversammlung der FOS/BOS am 5.12.2018 vom 16.11.2018 liegt bis heute, trotz einer zweiten Nachfrage am 21.11.2018, weder vom eingeladenen Bildungsreferenten Herrn Köhler, noch vom Leiter des Schulverwaltungsamtes Augsburg, Herrn Färber eine Antwort vor. Beide Herren sind aber mitverantwortlich für die unhaltbaren Zustände in der FOS/BOS. Insofern wäre eine Teilnahme an der Personalversammlung der FOS/BOS am 5.12.2018 angemessen. Vor Ort könnte man die aktuelle Situation im „Interimslehrerzimmer“ begutachten und mit den betroffenen Lehrerinnen und Lehrern Lösungen diskutieren.

Will man seitens der Verwaltung die Generalsanierung abwarten und dem Lehrpersonal solange die Interimslösung zumuten? Sollte dies der Fall sein, so sollte Herr Köhler doch so aufrichtig sein und dies auf der Personalversammlung persönlich verkünden. Einladungen einfach unbeantwortet zu lassen, ist unangemessen und den LehrerInnen und der Schulleitung gegenüber unfair.

Gegen den Rechtsruck! Demo am 12.10.2018 um 18:00 Uhr am Moritzplatz

Gegen den Rechtsruck! Demo am 12.10.2018

Ausgehetzt – Rassismus raus aus dem Landtag

12. Oktober, 18.00 Moritzplatz

Braune Flaschen gehören in den Altglascontainer, nicht in den Landtag!
Maaßen, Chemnitz, die Kriminalisierung von Seenotrettung, wenn wir in den letzten Wochen die Zeitung aufgeschlagen haben, konnten wir unseren Augen kaum trauen. All diese Ereignisse stehen im Kontext eines gesellschaftlichen Rechtsrucks.

Nicht nur die AfD nutzt Hass und Ausgrenzung in ihrer Politik. Gerade die CSU lässt sich mitnehmen und inszeniert eine „Leitkultur“, die von rassistischen Stereotypen geprägt ist und in keinster Weise die gelebte Realität abbildet. Damit wird Migration zur „Mutter aller Probleme“ oder Seenotrettung zu „Asyltourismus“. Von diesen beiden Parteien werden gerade die Werte unserer demokratischen Grundordnung demontiert, Geflüchtete kriminalisiert und in Abschiebelagern interniert. Es werden Ängste geschürt und in Bayern das schärfste Polizeiaufgabengesetz (PAG) in Kraft gesetzt, dass die Bundesrepublik je gesehen hat.

Wir brauchen eine andere Politik! Für eine offene Gesellschaft, die Teilhabe für alle ermöglicht.

Wir brauchen eine Politik, die

– in öffentlichen Diskussionen komplexe Themen als solche
abbildet und ehrlich kommuniziert

– Menschen schützt, nicht in Krieg und Perspektivlosigkeit
abschiebt

– Fluchtursachen wirklich bekämpft, Militarisierung und Export von
Waffen stoppt

– Soziale Probleme wie den Pflegenotstand, Altersarmut oder
prekäre Arbeitsverhältnisse löst

Lasst uns gemeinsam zeigen, was wir von der aktuellen Politik halten!

Pressemitteilung: Die Stadt ist unfähig Schulentwicklung zu steuern und Gebäude in Schuss zu halten

Viele Augsburger Schulen, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer müssen die Unfähigkeit der Stadt ausbaden, Schulentwicklung zu steuern und Gebäude in Schuss zu halten
Was sich gerade in Bezug auf die Sanierung vieler Augsburger Schulen abspielt, ist ein Armutszeugnis für die Stadt als Sachaufwandsträger.
Wie in der Beschlussvorlage/18/01739 Peutinger Gymnasium des nächste Woche tagenden Stadtrats (TOP 13) nachzulesen, hat die Stadt innerhalb eines Jahres keine Räume für eine vorübergehende Nutzung durch die Gymnasiasten des Peutinger Gymnasiums finden können, die aufgrund einer Brandschutzsanierung ausziehen müssen. Konsequenz davon ist, dass das Peutinger Gymnasium in Zukunft weniger neue Schülerinnen und Schüler aufnehmen soll.
Gleichzeitig verkauft die Stadt fußläufig erreichbare städtische Immobilien, die eine gute „Interimslösung“ dargestellt hätten (Fuggerstr. 12). Hier wurde ohne Not wurde ein attraktives Grundstück in der Innenstadt abgegeben.
Überhaupt: Was hat die Stadt Augsburg die letzten 30 Jahre an den Augsburger Schulen gemacht? Die viel zitierte „schwäbische Hausfrau“ spart, wenn Sie ein Haus besitzt, jährlich 2 % des Wertes ihrer Immobilie für immer wieder anstehende Sanierungen. Die Stadt offenbar nicht. Daher ist auch nie Geld für Reparaturen da.
Gleichzeitig hält die schwäbische Hausfrau ihr Häuschen in Schuss. Viele kleine Reparaturen sind auf Dauer billiger, als alles völlig verwahrlosen zu lassen und dann eine Generalsanierung machen zu müssen.
In Augsburg sind aufgrund mangelnden Bauunterhalts in mehreren Schulen die Treppenhäuser mit „Notabstützungen“ versehen, damit sie nicht einkrachen (St. Anna Grundschule, Löweneckschule). Der Brandschutz ist vielerorts so katastrophal, dass die Schulen kurz vor der Schließung stehen. Die Johann-Strauß-Grundschule beispielsweise hat gerade noch eine Genehmigung bis zu Beginn des Kalenderjahrs 2020. Dann muss Sie aufgrund der Mängel im Brandschutz geschlossen werden (TOP 12, BSV/18/01733 „Johann-Strauß-Grundschule“).
Angesichts der Tatsache, dass die Stadt kalkulierte 186 Mio € für die Sanierung des Stadttheaters ausgibt (wobei davon auszugehen ist, dass die Kosten sich hier locker verdoppeln), gleichzeitig aber offensichtlich nicht genügend Geld hat, ihre Schulen im benötigten Maße auszubauen, zu sanieren und zukunftsfähig zu gestalten, stellt sich schon die Frage: Was denken die Verantwortlichen bei dieser Politik?
Hier sieht man auch, warum das Streikrecht für Lehrer unabdingbar ist: Die Lehrer müssten sich angesichts der katastrophalen baulichen und räumlichen Situation weigern dürfen zu unterrichten und mit Streiks auf die Lage an den Schulen aufmerksam zu machen.
Neben mangelnden Brandschutz geht es hier auch um so gesundheitsgefährdende Mängel wie Schimmel in Unterrichtsräumen (in der FOS/BOS z.B. mussten schon mehrere Unterrichtsräume wegen Schimmelbefalls gesperrt werden).

In Angesicht der zu bewältigenden Sanierungen und Erweiterungen (Rückkehr des G9!) ist nicht zu sehen, wie die Stadt Augsburg mit ihrem bisherigen Vorgehen und ihrem sehr knappen Budget hier zu einem nachhaltigen Erfolg kommen möchte. Die Schülerinnen und Schüler in Augsburgs Schulen sind, genauso wie die Lehrerinnen und Lehrer, auch in den kommenden Jahren Dauerbaustellen, Raummangel und untragbaren Zuständen in ihren Lehr- und Lernorten ausgesetzt!

Wir kämpfen nicht für Blumen – wir kämpfen für Gleichheit

Am 18. März ist Equal Pay Day. Ein Tag, der von GewerkschafterInnen und BürgerrechtlerInnen ins Leben gerufen wurde, um auf die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen aufmerksam zu machen. Der Equal Pay Day markiert rechnerisch den Tag, bis zu dem Frauen unentgeltlich arbeiten würden, wenn sie ab diesen Tag den gleichen Lohn wie Männer bekämen. Das heißt, in Deutschland arbeiten Frauen 77 Tage unentgeltlich im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen. Die durchschnittliche unbereinigte Entgeltdifferenz liegt bei 21 %. Als GEW verwahren wir uns klar dagegen und fordern: Gleiches Gehalt für gleiche Arbeit!

Diese eklatante Differenz im Lohngefälle liegt hauptsächlich daran, dass sogenannte „Frauenberufe“, die häufig im Care-Bereich anzutreffen sind, zumeist deutlich schlechter bezahlten werden. Hierzu zählen auch alle Berufe im Bildungs- und Erziehungsbereich, wozu bspw. Erzieherinnen, Sozialarbeiterinnen, Sozialpädagoginnen und Grundschullehrerinnen zählen.

Eine mittelbare Geschlechterdiskriminierung findet auch im öffentlichen Dienst statt. Für den Schulbereich wiesen Prof. Dr. Eva Kocher, Dr. Stefanie Porsche und Dr. Johanna Wenckebach von der Europa-Universität Viadrina in einem Gutachten für die GEW nach, dass die schlechtere Eingruppierung von Grundschullehrkräften eine mittelbare Geschlechterdiskrimi­nier­­ung bedeutet. Schließlich liegt der Frauenanteil an den Grundschulen mit über 90 Prozent signifikant höher als an den Schulformen, deren Eingangsbezahlung A 13 Z ist. Der DGB fordert einen Rechtsanspruch auf befristete Teilzeit und damit verbunden das Rückkehrrecht aus Teilzeit zur ursprünglichen Arbeitszeit sowie ein wirksames Entgeltgleichheitsgesetz. Für die GEW ist die gleiche Einstiegsbesoldung A 13 Z für alle Lehrer*innen – egal an welcher Schulform sie arbeiten – ein wichtiger Schritt zum Equal Pay. Was andere Bundesländer bereits diskutieren und zum Teil umgesetzt haben, bleibt in Bayern noch immer Zukunftsmusik – zu Lasten der Kolleg*innen!

Aber auch das Experiment der NGO Terres des Femmes zeigt, dass die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern mitnichten nur an den schlechter bezahlten Jobs liegt, sondern Frauen gegenüber Männern auch im direkten Vergleich benachteiligt werden. Terres des Femmes schickte drei Transgender in unterschiedliche Bewerbungsgespräche, die sie immer einmal als Mann und als Frau bestritten. Ihre Lebensläufe wurden so erdacht, dass sie sich nur marginal unterschieden. Auch die Charakterzüge und das Verhalten wurde ähnlich gespielt. Das Ergebnis: Die männliche und die weibliche Geschlechterrolle erhält für die gleiche Stelle deutlich unterschiedliche Gehaltsangebote. Die gespielten Männer erhalten beispielsweise Angebote über Boni-Zahlungen, die bei den gespielten Frauen nicht einmal Erwähnung fanden. Dieses Experiment zeigt auf, dass die Lohnungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern nicht ausschließlich an den von den Frauen selbst gewählten Berufen liegt, sondern an einer von Männern dominierten Wirtschaftswelt, in der Frauen noch heute als Menschen zweiter Klasse angesehen werden. Die ideologischen und strukturellen Ursachen der Lohnunterschiede gilt es zu beseitigen! Auch und gerade im Bildungs- und Erziehungsbereich!

8. März – Internationaler Frauentag

Internationaler Frauentag, 8. März 2018
100 Jahre Wahlrecht für Frauen!

Trotzdem ist die Gleichstellung der Geschlechter weder in Deutschland noch im Rest der
Welt erreicht.

Wir setzen uns ein
– für ein emanzipatorisches Weltbild
– für existenzsichernde Beschäftigungsverhältnisse im gesamten Bildungsbereich
– für die gesellschaftliche und finanzielle Aufwertung sozialer Berufe
– für ein gleiches Eingangsgehalt für alle Lehrämter (A13/E13)
– für eine Iebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung
– für die Verringerung der Arbeitsbelastung in allen Arbeitsbereichen
– für wirksame Gleichstellungsgesetze

Wir wenden uns entschieden

–  gegen jede Form von Sexismus
–  gegen jeden Versuch rechtsnationaler und konservativer Bewegungen,
das Selbstbestimmungsrecht von Frauen einzuschränken

Gleichberechtigung ist nicht verhandelbar
Gemeinsam können WIR die Zukunft gestalten!
Einen schönen internationalen Frauentag wünschen euch eure GEW-Kolleg*innen!
V.i.S.d.P: Landesfrauenausschuss der GEW Bayern clo Renate Oehler