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Grenzen öffnen! – Menschenrechte wahren!

Kundgebung am Montag, 09.03., 18.00, Moritzplatz

Der Augsburger Flüchtlingsrat ruft auf zu einer Demo gegen die Situation an der griechisch-türkischen Grenze und der Entwicklung an den Außengrenzen Europas und die zunehmende Militarisierung der Grenzen. 

Die GEW Augsburg unterstützt diesen Aufruf, den ihr im folgenden lesen könnt!

Grenzen öffnen! – Menschenrechte wahren!

Kundgebung am Montag, 09.03., 18.00, Moritzplatz

Die Entwicklungen an Europas Grenzen – an der Land- und Seegrenze zwischen der Türkei und Griechenland sowie an der Landgrenze zu Bulgarien – nehmen noch nicht dagewesene Formen an. FRONTEX und die griechische Polizei setzen Wasserwerfer und Tränengas gegen Schutzsuchende, darunter auch Kinder, ein. Ein Kind ist beim Versuch, mit einem Boot nach Lesbos überzusetzen, ertrunken. Ein Mann soll von griechischen Polizisten erschossen worden sein.  Derweil machen Rechtsextremisten Jagd auf Geflüchtete, Aktivist*innen, Mitarbeiter*innen der NGOs vor Ort und Journalist*innen. Die Gewalt nimmt immer brutalere Ausmaße an und zwingt mittlerweile NGOs und Aktivist*innen die Region zu verlassen.

Der Despot Erdogan instrumentalisiert dabei Geflüchtete, die er bislang im Rahmen des Türkei- EU-Deals an der Flucht nach Europa gehindert hat, nun für seine geo-politischen Interessen in Syrien und versucht dadurch die NATO und die EU in die Pflicht zu nehmen. Nachdem 30 Soldaten der türkischen Armee, die sich völkerrechtwidrig in Syrien befinden, bei Luftangriffen der Allianz Russland-Syrien ums Leben kamen, scheiterte der Versuch Erdogans, den eskalierenden Krieg in Syrien durch einem NATO-Bündnisfall Herr zu werden. Daraufhin hat Ankara den ca. 3,8 Mio. Geflüchteten in der Türkei öffentlichkeitswirksam bekannt gegeben, dass sie diese nicht mehr an der Weitereise in die EU hindern werden. Teilweise sollen Geflüchtete sogar von der türkischen Polizei an die Grenze gebracht worden sein

Die politischen Akteure der EU beschränken sich im Angesicht dieser humanitären Katastrophe bis dato nur auf die Stärkung der Festung Europa durch FRONTEX und auf die Erneuerung des abscheulichen Deals mit der Türkei.  Gleichzeitig weist die EU – Friedensnobelpreisträgerin von 2012 – alle Schuld und Verantwortlichkeit von sich und stilisiert sich zum Opfer eines Ränkespiels Erdogans. Manfred Weber, der Fraktionsvorsitzende der EVP im Europäischen Parlament, macht Erdogan dafür verantwortlich, „dass wir jetzt diese Bilder haben“. Das offensichtliche Leid von Schutzsuchenden, ist ihm augenscheinlich weniger wert, als die grausamen Bilder, die dadurch produziert werden. Der griechische Staat setzt derweil das Menschenrecht auf Asyl aus und greift damit das Menschenrecht als Ganzes an. Sowohl der Aufschrei dagegen, als auch ein angemessenes Angebot zur Unterstützung Griechenlands bleibt hingegen aus.

Wir wollen uns durch eine Mahnwache gegen die staatliche und rechtsradikale Gewalt stellen und unsere Solidarität mit den Menschen an den Europäischen Außengrenzen zum Ausdruck bringen.

Wir fordern die Öffnung der Europäischen Grenzen für die Flüchtlinge sowie eine Gewährleistung von menschlichen Existenz- und Zukunftsperspektiven. Wir fordern die Demilitarisierung der europäischen Außengrenzen. Das Verständnis einer Festung Europa muss negiert werden.

Wir fordern sichere Fluchtwege für alle!

Wir fordern die Unantastbarkeit des Rechts auf Asyl!

Wir fordern die Evakuierung der Massenlager in Griechenland!

Kein Mensch ist illegal!!! Refugees Welcome!!!

Den Aufruf unterstützen:

Augsburger Flüchtlingsrat

Freundschaftskreis Augsburger Flüchtlingsrat e.V.

Internationales Kulturzentrum Augsburg e.V.

Grandhotel Cosmopolis

Alevitische Gemeinde Augsburg e.V.

Alevitisches Kulturzentrum und Cem Haus Augsburg e.V.

AG mutual

SOLWODI Ausgburg

Die Seiferei. selbstverwaltet & solidarisch

AK Wohnen

Tür an Tür e.V.

Ganze Bäckerei
Antifaschistische Jugend Augsburg
Rote-Hilfe Augsburg

Bürgerstiftung Augsburg ‚Beherzte Menschen‘

Junges Theater Augsburg

Neue Szene Augsburg

Augsburg Postkolonial – Decolonize Yourself

Sensemble Theater Augsburg

bert brecht kreisaugsburg e.V.

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, KV Augsburg

Wollen wir weiter zu den Sanktionen gegen Syrien schweigen? Brief einer amerikanischen Ärztin aus Latakia

Wollen wir weiter zu den Sanktionen gegen Syrien schweigen?

Brief einer amerikanischen Ärztin aus Latakia

22.10.2018

Seit 2011 haben EU und Bundesregierung umfassende Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen Syrien verhängt. Ihr Ziel ist es, die Wirtschaft des Landes lahmzulegen, künstlich Massenarbeitslosigkeit zu schaffen und die Bevölkerung in Armut und Elend zu treiben, damit sie sich gegen die eigene Regierung erhebt.

Der Verein „Freundschaft mit Valjevo e.V.“ in der oberbayerischen Stadt Pfaffenhofen fordert seit Jahren die Aufhebung der unmenschlichen und völkerrechtswidrigen Sanktionen. Gleichzeitig leistet er humanitäre Hilfe für die syrische Bevölkerung. Aktuell sammelt der Verein Gelder für den Einkauf dringend benötigter medizinischer Geräte, so u.a. für EKG, Laryngoskope, Spritzpumpen, aber auch für Bettwäsche für das Italienische Krankenhaus in Damaskus. Wer bei dieser humanitären Hilfe mitwirken möchte, den bittet der Verein um Spenden auf sein Konto bei der Sparkasse Pfaffenhofen IBAN DE06 7215 1650 0008 0119 91, Stichwort: Krankenhaus Damaskus.

Nachfolgend ein Schreiben der amerikanischen Ärztin Lilly Martin Sahiouni an den Vorsitzenden des Vereins Bernd Duschner. Die Übersetzung aus dem Englischen hat Jürgen Jung erstellt.

 

Lieber Herr Duschner,

ich möchte Ihnen zu Syrien schreiben, und Sie können den Text veröffentlichen.

Ich heiße Lilly Martin, bin eine amerikanische Bürgerin und lebe seit über 25 Jahren in Latakia in Syrien. Seit 40 Jahren bin ich mit einem Syrer verheiratet. Bevor ich nach Syrien auswanderte, arbeitete ich als Ärztin in Kalifornien.

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