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Digitalisierung an den Schulen

Prof. Lankau, den wir auch schon einmal für einen Vortrag zum Thema „Digitalisierung und Bildung“ nach Augsburg eingeladen hatten, hat in der FAZ ein sehr interessantes Interview gegeben:

„Digitalisierung ist kein pädagogisches Konzept“

Von Uwe Ebbinghaus (15.10.2020)

In der Corona-Krise hat die Digitalisierung der Schulen Fahrt aufgenommen. Der Medientheoretiker Ralf Lankau findet, sie greife zu kurz und werde zu einer Kostenexplosion führen. Im Interview fordert er ein Umdenk…mehr lesen

Aufruf zur Besinnung: Humane Bildung statt Metrik und Technik

Link zum Originalartikel: http://www.aufwach-s-en.de/2020/07/aufruf-zur-besinnung-humane-bildung-statt-metrik-und-technik/

Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurden im gesamten Bundesgebiet Schulschließungen und Fernbeschulung veranlasst. In der Folge intensivierten sich die Forderungen nach der unverzüglichen digitalen Transformation von Schule und Unterricht. Beschlossen wurden die Aufrüstung der Schulen (Server, WLAN), Fortbildungen und Endgeräte für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie der Auf- und Ausbau von Schulclouds, mehr Onlinedienste und digitale Tools für den Unterricht. Es geht also nur um Technik?
Von Matthias Burchardt und Ralf Lankau

Außen vor bleiben Themen wie die entstehende Infrastrukturen für netzbasierten Online-Unterricht (Fern- statt Präsenzunterricht auch ohne Covid-19) samt Folgekosten oder die Auswirkungen für den Unterricht. Ausgespart wird die zwingend notwendige Diskussion über das sich ändernde Menschenbild, den „heimlichen Lehrplan“, der mit der digitalen Beschulung einher geht, wenn Kinder und Jugendliche alleine an Lernstationen ihre Wochenpläne am Rechner abarbeiten. Automatisierung, Digitalisierung, Steuerung und Kontrolle von Prozessen: So hat die amerikanische Wissenschaftlerin Shoshana Zuboff bereits 1988 die Prinzipien der Informationstechnik benannt.

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Einladung zur Informationsveranstaltung „Digitalisierung in der Schulpraxis“

Einladung zur Informationsveranstaltung

„Digitalisierung in der Schulpraxis“

am 10.10.2019 um 19:30 Uhr an der Anna-Pröll-Mittelschule in Gersthofen.

Adresse: Theresienstraße 12
                86368 Gersthofen

Engagierte Kolleginnen und Kollegen geben uns vor Ort Einblicke in ihre Alltagserfahrungen – Methoden, technische Ausstattung, Probleme und Lösungsansätze.

Wir laden Euch ein, gemeinsam mit uns einen Blick in die Digitalisierungspraxis an Bayerns Schulen zu werfen und über aktuelle Entwicklungen zu diskutieren!

Wer sich anmelden möchte oder Fragen hat, bitte eine Email an unsere Kollegin vor Ort, Katrin Fischer: katrin.fischer@sags.info

PM Digitalisierung an Schulen

Augsburg, 6.02.2019. Wenn man die öffentliche Diskussion um die Digitalisierung in Schulen verfolgt, bekommt man den Eindruck, die Schüler würden in Bayerns Schulen vernachlässigt, nur weil keine bzw. wenige Tabletts und Internetverbindungen zur Verfügung stehen.

Indes, bislang ist noch nirgends der Nachweis erbracht worden, dass digitales Lernen tatsächlich einen substantiellen – oder wenigsten einen winzig kleinen – Vorteil beim Lernen mit sich bringt. Eher das Gegenteil ist der Fall. Schulversuche in den Niederlanden mit sogenannten IPad Klassen wurden aufgrund mangelnden Lernerfolges wieder eingestellt. Die analog lernenden Schülerinnen in Vergleichsklassen waren den digital lernenden in allen verglichenen Kompetenzbereichen deutlich voraus. Die Kinder der Internetgurus im Silicon Valley gehen in analoge Waldorfschulen – die wissen schon warum, schließlich produzieren sie den Müll mit seinen süchtig machenden Strukturen und Funktionsweisen.

Warum sollten wir unseren Kindern diesen Mist antun, wenn es nicht einmal die Erfinder und Profiteure dieser Dinge tun?

Betrachtet man die Ergebnisse von Neurobiologen, die Lernforschung betreiben, so sind die Ergebnisse eindeutig: Frühestens ab dem Alter von 14 Jahren ist die Auseinandersetzung mit Bildschirmmedien überhaupt sinnvoll. Für jüngere Kinder und Heranwachsende ist das Gegenteil der Fall. Aber auch ab dem Alter von 14 gilt die Faustregel: Digitale Medien nur dort einsetzen, wo es wirklich sinnvoll ist, wo sie also einen echten Vorteil gegenüber analogen Lehrmitteln haben, etwa bei der Recherche nach aktuellen Themen.

Darüber hinaus ist die existierende Lernsoftware nicht ausgereift. Meist lernen die Schülerinnen, die Software zu überlisten, nicht aber die gestellten Aufgaben zu lösen. Das kann man zwar auch als „Lernfortschritt“ bezeichnen, dieser steht jedoch noch nicht im Lehrplan.

Zu guter Letzt bleibt noch festzustellen: Das Gerede von „digitaler Kompetenz“ ist Gewäsch. Wer einmal ein Kind mit einem digitalen Medium gesehen hat, weiß, wie schnell es herausfindet wie es funktioniert und wie es findet, was es finden will.

Was die Kinder und Jugendlichen brauchen, sind soziale Kompetenz und politische Bildung. Nur so können sie der Gefahr entgehen, die schöne neue Digitalwelt nicht als Mobbingwerkzeug zu missbrauchen und nur so können sie zu einem echten Koordinatensystem gelangen, der sie durch all die Informationen des digitalen Kosmos‘ hindurchführt, eine Art Ariadnefaden aus politischen Grundwerten und Achtung vor der/dem Andersdenkenden.

Beides erlernt man am besten Offline  – in der Schule, im Verein und natürlich auch zu Hause!

Vortrag „Bildung und Digitalisierung an Schulen“ am 16. Mai 2018

Vortrag  von Prof. Dr. phil. Ralf Lankau mit anschließender Möglichkeit zur Diskussion
Wirtschaftsverbände, IT-Industrie und Politik fordern, Digitaltechnik und Programmiersprachen möglichst früh zu unterrichten, um Schülerinnen und Schüler „fit für die digitale Zukunft“ zu machen. Der Nutzen von Digitaltechnik in Schulen lässt sich aber gar nicht belegen. Die Frage lautet daher: Welche Interessen stecken tatsächlich hinter den Forderungen der „Digitalisierung von Bildungseinrichtungen“? Und was sind konkrete Alternativen, wenn man Schule und Unterricht vom Menschen und seinen Lernprozessen her denkt und nicht von Wirtschaftsinteressen, Geräten und Märkten?


Wo?
Anna Forum, Im Annahof 4, 86150 Augsburg, Vortragsraum im 2. OG

Wann? Mittwoch, 16.05.2018, 18:30 – 20.00 Uhr

Veranstalter: GEW Augsburg

Ralf Lankau ist Professor für Mediengestaltung und -theorie an der Hochschule Offenburg. Er unterrichtet seit 1985 Gestaltungstechniken mit analogen und digitalen Werkzeugen und produziert seit 1988 selbst digital. Seit 2002 ist er Professor für Mediengestaltung und Medientheorie an der Hochschule Offenburg. Er leitet die grafik.werkstatt an der Fakultät Medien und Informationswesen und publiziert zu Mediengestaltung, Digitaltechnik und (Medien-) Pädagogik.

Durch die langjährige analytische und kritische Auseinandersetzung mit Medien, Digitaltechnik und Netzwerken sowie den Folgen der zunehmenden Kontrollstruktur durch digitale Geräte und Dienste vertritt Lankau eine stark medienkritische Position als Gegenposition zur vorherrschenden Digitaleuphorie (siehe Projekt „futur iii“).

 

Seine neueste Veröffentlichung zumThema ist die Monographie: Kein Mensch lernt digital (2017), Über den sinnvollen Einsatz neuer Medien im Unterricht, Beltz-Verlag, Weinheim