In den letzten Tagen wurde in der Presse ausführlich über das sog. Maßnahmenpaket des Kultusministeriums berichtet. Das Kultusministerium kündigte an, die Antragsteilzeit für Lehrkräfte auf ein Mindeststundenmaß von 23 bzw. 24 Unterrichtsstunden anzuheben und den Antragsruhestand künftig erst ein Jahr später, also ab dem 65. Lebensjahr zu genehmigen. Zudem sind Freistellungsmodelle wie das Sabbatjahr nicht mehr möglich. Die Unterrichtspflichtzeit der Grundschulkolleg*innen wird vorübergehend um eine Stunde pro Woche erhöht.
Die Botschaft ist klar: Statt Arbeitsentlastungen anzubieten, wird noch mehr Arbeitsleistung von den Lehrkräften gefordert! Die der Gesundheit förderlichen Arbeitszeitregelungen wie Teilzeit, Antragsruhestand oder das Sabbatjahr werden weiter eingeschränkt oder komplett eingestampft. Kolleg*innen, die nicht mehr können, werden die Perspektiven auf Entlastung nahezu vollständig genommen.
Man muss es immer wieder klar und deutlich sagen: Der Personalmangel an Grund-, Mittel-, und Förderschulen ist hausgemacht und Folge einer verfehlten Planung. Geburtenraten, Ruhestandsversetzungen und Ausbildungskapazitäten sind Größen, die bekannt sind und in langfristige Planungen hätten einbezogen werden müssen. Die Konsequenzen dieser desaströsen Fehlplanungen bekommen nun vor allem die Kolleg*innen an den Schulen zu spüren.
Aus Sicht der Bildungsgewerkschaft grenzt es an Zynismus, wenn Piazolo an die bayerischen Lehrer*innen appelliert, auf freiwilliger Basis einen Beitrag zu leisten, beispielsweise durch Erhöhung der Teilzeitstunden oder durch Aufschieben des Ruhestands, um dann diese Maßnahmen ein paar Absätze weiter dienstrechtlich vorzuschreiben.
Wir brauchen eine langfristige Lösungen für die vom Kultusministerium verursachten Probleme. Das Studium und der Lehrberuf müssen wieder attraktiver gestaltet werden! Deshalb fordern wir:
+ Arbeitszeitreduzierung statt weiterer Belastung
+ A13 als Einstiegsbesoldung
+ Höhergruppierung der Fach und Förderlehrkräfte und der angestellten Lehrkräfte
+ Erneute Aussetzung der externen Evaluation
+ Eine Reform der Lehrkräfteausbildung
+ Eine vorübergehende Reduzierung der Stundentafel
Daher gehen wir gemeinsam auf die Straße um Piazolo und dem Kultusministerium zu zeigen wie eine richtige Lösung für unsere Probleme aussieht!
Freitag 14.02.2020
16:00 Uhr
Augsburg, Moritzplatz