Wir sehen Bildung, Lehre und Forschung in der Verantwortung, einen Beitrag zu einer friedlichen Welt zu leisten. Es ist Aufgabe von Bildung und Wissenschaft, die Ursachen von Krieg und die Bedingungen und Möglichkeiten für Frieden zu ergründen. Letztere müssen erforscht und gelehrt werden. Öffentliche Bildungs- und Forschungseinrichtungen müssen als Institutionen der Zivilgesellschaft erhalten bleiben; sie dürfen nicht zu Ausbildungs- und Zulieferungsbetrieben für Wirtschaft und Industrie verkommen
.Der Einfluss des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg), der Bundeswehr, der Rüstungsindustrie und ihr nahestehenden Industrie auf Bildungs- und Forschungseinrichtungen stehen diesem Grundsatz entgegen und zielen auf die Vorbereitung, Akzeptanz und Normalisierung von Krieg als Mittel der Politik ab.
Deshalb fordern wir die Kündigung aller bestehenden Kooperationen zwischen Bildungs- und Forschungseinrichtungen und dem Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg), der Bundeswehr, der Rüstungsindustrie und ihr nahestehenden Industrie.
Um die hierfür notwendige Grundlage zu schaffen, fordern wir, im Sinne einer tatsächlichen Freiheit von Bildung und Wissenschaft, verpflichtende Regelungen für die Offenlegung aller Kooperationen von Bildungs- und Forschungseinrichtungen.
An allen Bildungs- und Forschungseinrichtungen muss eine Diskussion über die gesellschaftliche Verantwortung, die diese Institutionen tragen, angestoßen werden. Hierbei müssen insbesondere die Möglichkeiten, zu einer friedlichen Welt beizutragen, ausgelotet werden.
Wir fordern alle Bildungs- und Forschungseinrichtungen dazu auf, Selbstverpflichtungen einzugehen, ausschließlich für friedliche und zivile Zwecke zu forschen und zu lehren.
Augsburg, 23. November 2013